Spontane Party auf dem Eis

Ein Transporter von Robben & Wientjes, ein Kessel mit Glühwein und ein DJ – mehr braucht man nicht, um in Berlin ganz spontan eine Party auf dem Eis zu feiern. So gesehen gestern Nachmittag im Park gegenüber der Lohmühlenbrücke in Kreuzberg.

Auch sonst war auf dem gefrorenen Landwehrkanal viel los: Jede Menge Spaziergänger, Eltern mit Kinderwagen und natürlich mein Bruder und ich. Wir nutzten dann auch gleich die Abkürzung übers Eis, um schneller zum Supermarkt zu kommen. Auf dem Rückweg gab es dann unerwartete Probleme: Wir hatten unseren Einkaufswagen wohl zu schwer beladen und die Eisdecke war wohl doch noch nicht dick genug. Jedenfalls knackte es plötzlich und schon brach unser Wagen ein. Schöne Bescherung! Ich konnte gerade noch nach einer Cola-Flasche greifen, ehe alles versank.

Leider habe ich von diesem einmaligen Moment kein Beweisfoto schießen können, aber wenn ihr im nächsten Frühjahr am Kanal eine Packung Erbsengemüse oder ein paar Fischstäbchen vorbeischwimmen seht, dann denkt an diese wahre Begebenheit. In diesem Sinne: Frohen Winter!

Der Thaipark in Wilmersdorf

Bin ich hier in Thailand? Was aussieht wie eine Wiese in Bangkok ist in Wirklichkeit der Preußenpark in Berlin-Wilmersdorf, besser auch bekannt als Thaipark. Jedes Wochenende treffen sich hier dutzende thailändische Familien und kochen auf der Wiese. Wann es genau angefangen hat, kann heute niemand mehr sagen. Aber schon 2002 berichtete die Berliner Zeitung, dass der Park seit mindestens zehn Jahren ein beliebter Treffpunkt von Asiaten sei. Was als Picknick begann, ist mittlerweile ein richtiges Geschäft geworden: An einem Stand brutzeln Kochbananen in der Pfanne, am nächsten gibt es Saté-Spieße mit Hühnerfleisch und dazu frisch gedämpften Reis. Für ein paar Euro kann man im „Open-Air-Restaurant“ auf der Wiese asiatisch essen (siehe Bericht zum Essen im nimmersatt-in-berlin-Blog).

Was auffällt: Viele junge Thai-Frauen haben ihre deutschen Männer dabei. Die sind oft schon im Rentenalter und sehen so aus, als ob sie gerade frisch aus der Kneipe kämen. Während die Thai-Frauen kochen und das Essen verkaufen, tun die Männer, dass was sie am besten können: Sie sitzen im Liegestuhl und ruhen sich aus. Einige lungern auch beim Glücksspiel hinter den Essensständen und zocken um Euros.

Eine Thailänderin bietet Massagen an. Auffallend sauber ist es auf der Wiese: Ein „Hausmeister“ läuft herum, stellt Plastiksäcke für den Müll bereit. Das Bezirksamt versucht dem Treiben mit Verboten und gelegentlichen Razzien beizukommen – seit fast zwanzig Jahren ziemlich erfolglos.

Und so wird weiterhin jedes Wochenende im Thaipark gekocht, massiert und gezockt.