Das Nichts im Kühlregal

Als ich letzten Freitag bei meinem Lieblingsdiscounter hinter der Gemüsetheke scharf rechts abbog, um noch etwas Milch zu holen, stand ich plötzlich vor dem Nichts. Alle Kühlregale leer. Was ist denn hier los? Zuerst dachte ich, der Marktleiter hätte wieder eine Gratis-Einkaufen-Aktion gestartet und den Teilnehmern vielleicht versehentlich 30 statt 3 Minuten Zeit gelassen. Mein zweiter Gedanke galt dem Ende des Fastenmonats Ramadan. Hatten hungrige Muslime etwa Streichkäse und Geflügelsalami komplett aufgekauft? Konnte das wirklich sein?

„Ne, die Kühltruhe hat leider die Hitze nicht vertragen“, erklärte die Verkäuferin auf Nachfrage und lieferte damit eine realistischere Einschätzung. Ich vergaß leider sie zu fragen, was mit den ganzen schönen Sachen passiert war. Was macht ein Supermarkt in diesem Fall? Wegwerfen? Schnell alles abholen lassen und in einen anderen Markt umlagern? An Die Tafeln spenden? Die Folge war jedenfalls klar sichtbar: Es gab keine Wurst, keinen Käse, keine Milch und keinen Joghurt. Da merkt man erst mal, wie abhängig man eigentlich von diesen Dingen ist. Klar, es gibt Wurst auch getrocknet oder als Schmierfleisch in Dosen, Käse auch als Scheibletten und Milch als H-Milch. Aber ein echter Genuss ist das nicht.

Umso froher war ich, als die Kühltruhen heute wieder gemütlich brummten: Ich bin dem Nichts im Kühlregal noch einmal entronnen. Und kaufe wieder fröhlich Wurst, Käse, Milch und auch Joghurt.

Werbung an Bord

Da liege ich doch gestern nach Feierabend noch im Treptower Park am Ufer und schaue aufs Wasser. Plötzlich schiebt sich eine Werbewand ins Bild. Was ist denn nun los? Das Wirtschaftsmagazin brand eins hat sich ein kleines Motorboot gemietet, es mit Werbetafel für das neue Heft ausgestattet und lässt es nun von zwei Studenten (Vermutung) das Spreeufer entlangfahren. Eine sehr coole Werbeidee, wie ich finde, die noch dazu viel Aufmerksamkeit auf sich zieht. Bleibt nur zu hoffen, dass jetzt nicht alle Firmen auf den Zug äh das Boot aufspringen. Sonst fährt bald eine Reklametafel nach der anderen am Treptower Ufer vorbei – und man sieht nur Werbung statt Wasser.