Street Art oder böser Scherz? Das Skelett vom Paul-Lincke-Ufer dreht sich im Wind.
Das Paul-Lincke-Ufer in Kreuzberg zählt ja nicht unbedingt zu den am besten beleuchteten Ufern in Berlin. Man tappt dort also mehr oder weniger im Dunkeln. Umso größer der Schreck, wenn man plötzlich über ein grinsendes Skelett stolpert, dass vor einem am Alleebaum baumelt. Ja, ist denn heut schon Halloween?
Ein Papp-Skelett, dazu noch so aufwendig gestaltet, ist selbst für Kreuzberg ungewöhnlich. An Street Art ist man ja doch schon einiges gewohnt: Da gibt es den Soldaten mit Gasmaske als Schablonen-Grafitti ebenso wie die Frau mit Blume im Haar als Riesen-Sticker. Das Skelett ziert aber nicht nur eine flache Wand, es flattert frei im Wind. Man kann es nicht so einfach ignorieren.
Die Bedeutung des Werkes bleibt hingegen im Dunkeln: Hat sich an diesem Baum wirklich mal jemand erhängt? Will der Künstler mahnend daran erinnern? Oder ist das Skelett als Warnung an jemanden gerichtet? Das Papp-Skelett sagt nichts dazu, es baumelt nur weiter im Wind und grinst.
Einige Nachbarn haben den Kampf gegen den Boten aus der Unterwelt anscheinend aufgenommen. Über Nacht ist das Skelett jedenfalls spurlos verschwunden…