Jeden Tag besuchen rund 5500 Gäste den Reichstag/Bundestag in Berlin. Die begehbare Glaskuppel von Architekt Norman Foster lockt mit interessanten Einblicken und vor allem einer tollen Aussicht über die Stadt. Und so wundert es nicht, dass eigentlich ständig eine lange Schlange aus dem Gebäude über die Stufen nach unten bis auf den Rasen führt. Mehrere Stunden Wartezeit sind keine Seltenheit. Natürlich kann man früh am Morgen oder spät abends herhommen – die Kuppel hat von 8 bis 24 Uhr praktisch jeden Tag geöffnet – doch ein Garant für kurze Wartezeiten ist das leider auch nicht.
Eine mittlerweile recht bekannte Möglichkeit die Wartezeit zu umgehen, ist die Teilnahme an einer kostenlosen öffentlichen Führung. So kann man sich täglich um 10:30 Uhr, 13:30 Uhr, 15:30 Uhr und 18.30 Uhr das Gebäude zeigen lassen. Spezielle Kinder- und Architekturrundgänge finden am Wochenende statt. Nachteil: Man muss sich schriftlich vorher anmelden und die Zahl der Plätze ist auf 25 Besucher pro Führung begrenzt. Will man am Wochenende in den Reichstag, muss man sich bis spätestens Donnerstag angemeldet haben. Außerdem finden die Touren nur außerhalb der Sitzungszeit statt.
Eine viel bequemere Möglichkeit den Ausblick von der Kuppel zu genießen, hat mir aber am Wochenende eine gute Bekannte verraten: So gibt es auf dem Dach des Reichstagsgebäudes eine Filiale des Nobel-Hobel-Restaurants Feinkost Käfer. Wenn man sich hier vorher einen Tisch reserviert, kann man über einen separaten Eingang (West C Behinderte) direkt an der Warteschlange vorbei ins Gebäude gehen. Klar: Wer als Vorspeise gerne mariniertes Grillgemüse mit Krabben-Pulpo-Salat und Koriandervinaigrette zu 15,50 Euro essen will, der soll nicht erst stundenlang warten müssen. Das Internetformular für die Reservierung findet ihr hier. Telefonisch geht es natürlich auch.
Das Restaurant selbst hat eine exklusive Terasse mit Blick über die Stadt. Die Preise sind (Feinkost! Lage!) natürlich gehoben. Man kann aber einfach einen Kaffee für 3,50 Euro bestellen oder – noch etwas dreister – einen Espresso für 3,20 Euro. Leider ging bei meiner Recherche niemand ans Telefon, sonst hätte ich auch noch gefragt, was ein kleines Mineralwasser kostet…
In jedem Fall eine prima Möglichkeit der lästigen Warterei zu entgehen und sich den Reichstag samt Kuppel aus der Nähe anzuschauen. Aber pssst, nicht weitersagen! Sonst wird diese Möglichkeit am Ende noch abgeschafft…